Georg Hofer

 

Willkommen bei unserer aktuellen Interviewreihe "90 Minutes of Fame", in der wir euch einen einzigartigen Einblick in die Geheimnisse der RFC Stars bieten wollen. Hier gibt es keine Standardantworten, keine PR-Gurus, die im Hintergrund die Fäden ziehen und schon gar keine Kompromisse. Knallharte Fragen, butterweiche Antworten - RFC Charme und Schmäh garantieren ein einzigartiges Lesevergnügen.   

Diese Woche erzählt uns Georg Hofer, wie er zu uns gestoßen ist und warum es ihm bei uns so gut gefällt. Außerdem gibt er einziartige Einblicke in das Innenleben eines kompromisslosen Verteidigers und seine ganz private Seite. Viel Spaß!

 

Aufwärmen:

Nimm das dir am nächsten liegende Buch, schlag die Seite 10 Seiten nach deiner Rückennummer auf und kopiere den ersten Satz. Ersetze ein Hauptwort mit deinem Namen!

"Aber unsere eigenen amateurhaften und oberflächlichen Ermittlungen erbrachten nichts, was auf Georg hingedeutet hätte." (BAIGENT M., LEIGH R. (1990): Der Tempel und die Loge, 35)

Mit welcher bekannten Figur identifizierst du dich am meisten? Was hast du mit ihr gemeinsam?

Puh, ähm, schwer zu sagen. Wenn ich mich mit einer Figur identifizieren müsste, würde ich eher Gefahr laufen genau so sein zu wollen wie diese Figur. Daher bleib ich da lieber so wie ich bin und überlasse mögliche Vergleiche anderen. 

Was ist dein Lieblings-Youtube Video? Und Warum?

Can We Auto-Correct Humanity?

Schau es dir an! - ich könnte es nicht besser erklären.

Welches Bild sitzt fest in deinem Kopf? Wann ist es entstanden und welche Bedeutung hat es für dich?

Bild: Alaska - Grizzly - Face to Face – Untertitel: "ang'schissen"
Bedeutung: einerseits Alaska wunderschön. Mit'm Kanu durch unberührte Landschaft,..Ruhe und Frieden…Andererseits neuer Lebensabschnitt, da die Reise mein Maturageschenk war. Der Grizzly stellt für mich eine Art Angstsymbol dar - aber man kann alles "aussitzen" und nach vorne blicken, denn bei der zweiten und dritten Bärenbegegnung ist man dann schon viel ruhiger und kann genießen.
Wen die ganze Geschichte dahinter genauer interessiert kann gerne nachfragen. Und wer mit mir nochmals die Wildnis von Alaska unsicher machen will soll sich auch unbedingt bei mir melden! ;)

(Kontaktdaten gibt’s nur über die Redaktion des RFC. Anfragen bitte an: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!)

 

Anpfiff:

Was turnt dich an?

Freiheit - Natur - und ein guter Cocktail (oder zwei^^)

Wovor hast du Angst? Über welche Ängste anderer Leute kannst du nur lachen?

Am ehesten davor meine Familie und Freunde persönlich zu enttäuschen.
Wie man nur dermaßen Angst vor diversen kleinen Krabbeltierchen haben kann.

Dein Hattrick der positiven Eigenschaften an Menschen?

gerecht - respektvoll - menschlich

Vergib gelbe und rote Karte für Verhaltensweisen!

Gelb: Respektlosigkeit, Lügen, Arroganz

Rot: mangelnde Zivilcourage (bewusstes Wegschauen)

 

Halbzeitanalyse (Teamtalk):

Du bist im letzten Jahr als Einzelkämpfer zu uns gestoßen. Soll heißen, du kamst ohne Weiterempfehlung, sondern auf Eigeninitiative zu uns. Wie bist du auf den RFC aufmerksam geworden? Was hat dich dazu veranlasst es bei uns zu versuchen?

Es gibt nicht viele DSG-Vereine die so viel Engagement an den Tag legen wie der RFC (top Homepage, solide Leistungen, Samsung Cup Support, KM+Mädls+Res+Jugend, Punschstand,...). Bei DSG-Sitzungen begegnete man sich auch das eine oder andere Mal. Zudem gab es in der Vergangenheit noch ein sportliches Aufeinandertreffen in Form eines freundschaftlichen Testmatches.

Ein Tapetenwechsel kann persönlich auch mal ganz gut tun.

Ich hab den Fasching gefragt wie es beim RFC so aussieht in der Verteidigung. Er meinte Innenverteidiger braucht man immer. Eine Woche später war ich bereits beim letzten RFC-Training der Saison.

Worin unterscheidet sich der RFC von deinem alten Verein? Was machen wir besser und wo haben wir im Vergleich noch Aufholbedarf?

Bei Trainingsgestaltung, Organisation, Trainingslager, Side-Events und ähnlichem kann sich nicht nur mein alter Verein sondern sicherlich auch ein Großteil aller DSG-Mannschaften noch ein Scheibchen abschneiden.

Was mir dann doch ein wenig fehlt, ist der unglaubliche Fan-Support am Platz den ich gewohnt war - die Stimmung bei jedem Match war top. Da nehm ich jetzt nicht nur den breiten Spielerkader ins Korn, sondern speziell Eltern, Freunde, Arbeits-, Studienkollegen, Verwandte und Bekannte. Es lohnt sich wirklich. Auch wenn man als Spieler nicht alles an der Seitenline mitbekommt. Aber so eine fantastische Geräuschkulisse kann man nicht nicht mitbekommen - so etwas pusht extremst.

Spielerisch würde ich mir gerade als Verteidiger noch die Einstellung meiner ehemaligen Vorderleute für das RFC-Mittelfeld wünschen: auf unnötige gelbe Karten (Kritik, Ball wegschießen, etc.) zu verzichten, und stattdessen lieber das wichtige taktische Foul begehen und somit den gegnerischen Angriff schon viel früher unterbinden.

Von wem im Team kannst du im Leben noch am meisten lernen? Und was?

Sportlich: Ich glaub ich kann von jedem noch was lernen - Stichwort Ballbehandlung und Ruhe am Ball. Im Luftkampf sieht die Sache schon etwas anders aus. Aber dafür ist ein Team ja da - sich gegenseitig zu pushen um sich gemeinsam weiter zu entwickeln.

Privat: Durchhaltevermögen - einerseits das jener erfolgreichen Studenten - andererseits jenes der Partypeople unter uns.

Jeder Spieler hat einen ganz eigenen Zugang zum Fußball, welcher Spielertyp bist du? 

Hm - gute Frage. Abgesehen vom Sportunterricht war Fußball für mich nur als Fan im Stadion oder vor dem Fernseher ein Thema. Erst mit der Gründung des USKs (USK Vienna Vibes) und der Suche nach Spielern zog ich mir das Trikot über und senste den einen oder anderen Gegenspieler im Sliding-Tackling um. Aber prinzipiell spiele ich als Ausgleich zum Alltag; um abschalten zu können, auf andere Gedanken zu kommen und um meinem Gewissen zumindest ein klein wenig vorzugaukeln etwas für meine Fitness zu tun.

Denke unser EF-Kurs 1 Motto (Führungsgrundsätze in Notsituationen: Mut zur Lücke - Frechheit siegt - Führen durch Wahnsinn) kommt meinem Spielertyp ganz nahe.

Und hat dein Studium/Beruf einen Einfluss auf deine Spielerpersönlichkeit? 

Mein Geographiestudium? Haha, nein - also ich glaub wenn ich anfangen würde Bodenproben von so manch einer Spielstätte zu nehmen, hätte ich ganz schnell wütende Platzwarte und lebenslange Platzsperren gegen mich. Aber vielleicht wäre eine Kartierung des eigenen Strafraums bei defensiven Standards hilfreich.

Spaß bei Seite; also ich glaub, wenn etwas Einfluss auf meine Spielerpersönlichkeit hat, dann kommt das von Seiten meiner Bundesheerzeit.

Man munkelt du seist Wachtmeister beim österr. Bundesheer, welche Qualitäten aus dieser Funktion kannst du mit aufs Feld nehmen? Gibt es Parallelen zwischen Bundesheer und Fußball? Welche Eigenschaften aus deiner Militärlaufbahn solltest du besser vor uns verstecken?

Das ist richtig, ja. Als Unteroffizier fällt es mir nicht schwer eine kleinere Gruppe zu führen (Abwehr) - aber mir fehlt ja nicht mehr allzu viel auf die Offiziersränge, dann muss der Floko vielleicht ja auch eines Tages seine Schleife abgeben. ;)

Die Tatsache, dass agieren besser als reagieren ist und daher dem Gegner unser Spiel aufzwingen statt umgekehrt (Bsp.: die Verteidigung gibt die Höhe des Abseits vor - nicht der Stürmer) findet genauso seine Parallele wie die teils schmerzhafte Erfahrung so manch eines Rekruten der es alleine statt im Team versucht hat. Im Bundesheer wie im Fußball geht's einfach nur GEMEINSAM!

Ich bin am Platz eher der Typ der deeskalierend auftritt - als Ausbildner kann ich dann schon auch ein wenig anders reagieren. Aber meine Rekruten haben recht schnell lernen müssen, dass ich in meiner Strenge und Konsequenz lediglich ihr Verhalten widerspiegle. 

Sollte es zu einem RFC-Ausflug ins Gebirge kommen, macht nicht den Fehler mich mit der Planung zu betrauen - ihr würdet zwar ganz nette Plätzchen kennenlernen, aber auf dem Weg (falls es sowas überhaupt geben wird) dorthin würdet ihr mich sicherlich mehrfach verfluchen. 

 

Abseits:

Mach ein kurzes RFC Gedicht!

In dunkelrot oder königsblau,

im Zeichen der gekrönten Wildsau

spielen wir - der Royal Rainer FC,

in der Unterliga A der DSG.

Die Hopsagasse, die ist uns're Festung,

dort zeigen wir stets uns're Leistung.

Wir dribbeln, schießen Tore und laufen,

auch wenn ma am Vortag waren saufen -

da wirkt es wie ein Zaubertrank,

die Fans, draußen von der Bank.

Welche Kuriositäten sind dir bei deinen Mitspielern schon aufgefallen?

Michis Lauftechnik und Martins nicht vorhandene Aufwärmübungen stechen da sicherlich heraus.

 

RFC Intern:

Du hast im Cup gegen Vienna Lions dein Erstes Tor erzielt. Wie hast du dich dabei gefühlt?

Es war einfach großartig - kam aber vollkommen überraschend für mich. Eigentlich wäre ich an dem Tag gar nicht in Wien gewesen, aber Coach Hagen beharrte, auf Grund von Personalmangel, darauf mich auf die Bank zu setzen. Durch die Erkrankung von Andrés kam ich dann auch noch recht kurzfristig zum Genuss mein Kampfmannschaftsstartelfdebüt zu geben. Meine Nervosität legte sich - wäre in diesem kampfbetonten Spiel auch fehl am Platz gewesen. Kurz nach Wiederanpfiff der zweiten Halbzeit trat Halil einen dankbaren Freistoß von rechts knapp neben der Eckfahne Richtung kurze Stange wo ich nur noch meinen Fuß hinhalten musste - TOR !!

Ich weiß nicht was mich in dem Moment mehr überrascht hatte. Dass der Ball im Tor war, dass mein Erstes Tor nicht gegen eine 2.Klasse Mannschaft oder ein Reserveteam gefallen ist, sondern gegen den Vize-Meister der Vorsaison, oder (was meine ehemaligen Mitspieler vom USK am meisten wunderte) dass ich das Tor nicht per Kopf erzielte. (lach)

Das Ergebnis schlussendlich war nebensächlich. Was für mich zählte war eine starke RFC-Teamleistung gegen einen schweren Gegner mit einem Tor aufzurunden. Danke RFC für diesen geilen Abend. 

Ein Zitat aus einem Spiel/Training, das dir in Erinnerung geblieben ist?

Gegnerischer Stürmer: "Oida, jez sei net imma vor mir am Ball, mei Oide schaut heit zua."

 

Schlusspfiff:

Mit welchem für dich bedeutsamen Zitat möchtest du dieses Interview beenden?

"Aut viam iveniam aut faciam" - Hannibal

und für alle denen geschichtsträchtige Zitate nicht zusagen und sie vielmehr einschläfernd finden hätt ich auch noch ein anderes für euch parat:

"The best dreams happen when you're awake."

 

Seitenwechsel:

diese Woche von : Markus Raunig

Georg Hofer Markus Raunig

Als Stürmer weißt du besonders gut welche Qualitäten einen guten Innenverteidiger auszeichnen. Wie viele davon bringt unser Georg mit? Was macht seine Stärken aus und inwiefern verstärkt er damit unser Team? Und wie beurteilst du die Integration von unserem neuesten Mitglied in der kurzen Zeit?

Georgs größte Stärke ist sicher seine Kompromisslosigkeit im Zweikampf. Als Stürmer fürchtet man sich da schon fast in seine Nähe zu kommen. Ebenso ist er eine echte Lufthoheit - wenn der Schorsch da hinten steht, dann brauchen wir uns über die langen Bälle der Gegner keine Sorgen machen und genau das macht ihn auch definitiv zu einer echten Verstärkung für unser Team - immerhin war das über Jahre hinweg eine unserer Schwächen. 
Auch abseits des Felds hat sich Georgie super integriert. Er lebt den RFC Spirit voll aus und hilft zudem immer wieder mit konstruktiven Verbesserungsvorschlägen, die uns schon mehrmals ordentlich weitergeholfen haben. Insgesamt war der Transfer also ein echter Volltreffer für uns.

Die Redaktion bedankt sich bei Georg und den Lesern!

Nächste Woche bei "90 Minutes of Fame": Paula Zipplies

Nicht nur bei uns zählt jeder Euro:

The One and Only:

Für die perfekte Harmonie: