Wer in der Bundesliga die Nummer 1 in Wien ist, steht bekanntlich seit letztem Wochenende fest (Anm. der Redaktion: Rapid Wien 1:2 Austria Wien). Wer die Nummer 1 in der DSG Unterliga B ist, hat der Royal Rainer FC die letzten Wochen durch starke Leistungen unterstrichen. Will man um den Meistertitel mitspielen ist allerdings Konstanz gefragt – auch gegen die ganz großen Kracher dieser attraktiven Liga. So einer wartete diesen Samstag-Nachmittag im Hopsastadion – PSV Azzlack, einer der direkten Konkurrenten um das Essen im Rathaus. Es hieß ein Zeichen gegen einen gefährlichen, zweikampfstarken Gegner zu setzen – ob das gelang? Lest selbst!
Das Spiel begann der RFC relativ kontrolliert. Vorne spielte man sich immer wieder nahe an das gegnerische Tor und hinten ließ man nur wenig zu. Der Gegner konnte nur durch hohe, weite Bälle gefährlich werden – bis auf eine Top-Chance, die der Azzlack-Stürmer kläglich vergab, schaute jedoch nicht viel dabei heraus. Der RFC hingegen versuchte mit spielerischen Mitteln ein Tor zu erzielen. Mehr als ein paar wenige Halbchancen wie etwa durch Steidl oder Pachinger schauten dabei nicht heraus. Es dauerte bis zur 40. Minute, bis die Königlichen zu Ihrer ersten Topchance kamen. Nach Einwurf von Hiscox stolperte sich Pachinger mit dem Ball durch einen Gegenspieler und flankte mit links, ja mit LINKS, auf die Birne von Steidl. Der bekanntlich kopfballstarke Topscorer wollte es zu genau machen und zirkelte ihn aufs Aluminium. Folglich trennte man sich nach 45 Minuten mit 0:0 und ging seinen Weg in die Halbzeitpause.
Dort lauschte man den Motivationsfloskeln von Coach Scheinost – diese sollten noch Früchte tragen. So startete der RFC engagiert in die zweite Spielhälfte, was in der 57. Minute belohnt wurde. Steidl setzte zu einem seiner berühmten Flügelsprints an. Nachdem er mindestens drei Gegner im sprichwörtlichen Regen stehen ließ (Anm. der Redaktion: Das Wetter war traumhaft), spielte er uneigennützig auf Özdek quer. Dieser nahm sich die Wörter von Singer/Songwriter Ed Sheeran zu persönlich (Anm. der Redaktion: „when your legs don’t work like they used to before“) und stolperte regelrecht in den Ball. Aber es wäre nicht der Zauberer von Öz, wenn er den Ball nicht auch im Liegen lässig einschieben könnte. 1:0 für die Hausherren – geschätzte 25 Fans auf den „Rängen“ rasteten aus! Nun hieß es konzentriert bleiben um das Heft nicht vorzeitig aus der Hand zu geben. Dies ließ sich der RFC nicht zweimal sagen, so kam es zu einem ähnlichen Vorstoß auf dem Flügel ehe Özdek den Ball nach Hereingabe an die Stange setzte. Raunig reagierte am schnellsten und köpfte gekonnt zum 2:0 ein – der endgültig aufgegangene Knopf des Markus Raunig – gratuliere! Dem Stürmer gönnte der Coach einen Extra-Applaus – er ging in der 63. Minute vom Feld – für ihn kam der flinke, zweikampfstarke Joker Plattner.
Zwei Minuten später kam dann noch Captain Zadrazil, der auch von der Bank aus Größe bewies und die Jungs nach vorne peitschte, für Brugger, der in diesem Spiel viel gearbeitet hatte und neben den vier Eck-Fahnen und den zwei Assistenz-Fahnen noch eine weitere Fahne mit auf den Platz nahm – möglicherweise um den Gegner außer Gefecht zu setzen – danke dafür! Die Schlussphase der Partie versprach heiß zu werden – um dieser Stand zu halten, kam noch der frische Miętki für den angeschlagenen Özdek aufs Feld. Leider folgte wenig später der Anschlusstreffer für die Gäste durch Marcus Gleitsmann – aufgrund des zunehmenden Drucks der Gegner nicht unverdient. Nun ging es hin und her. Bei einem dieser „hins“ zeigte der RFC seine Konterstärke dank seiner schnellen Spieler. Plattner führte den Ball über den halben Platz ehe er in die Mitte auf Miętki passte. Dieser wiederum leitete den Ball äußerst elegant mit der Ferse zu seinem BFF Steidl weiter, der dann einnetzte – 3:1 – der Drops war gelutscht, möchte man meinen, DOCH: die Gäste ließen nicht locker und drängten weiter auf das königliche Tor.
Eine bärenstarke Leistung der Hintermänner wurde dann von einer harten Entscheidung von Schiedsrichter Christian Kneidinger, der nach einem Klärungsversuch von Moser auf den Punkt zeigte, überschattet – beim folgenden Elfmeter ließ Jorge Barrie Ruiz dem heimischen Keeper Postner keine Chance – 3:2 – WAS FÜR EINE SPANNUNG!!! Diese Spannung gipfelte in einem Eckball der Gegner in der 95. Minute, bei der sogar der gegnerische Goalie Halmenschlager in den gegnerischen Strafraum eilte. Die Ecke konnte jedoch geklärt werden und beim anschließenden Gegenstoß kam so manch einer der Gegner ins Staunen. So machte es Steidl ein weiteres Mal einem gewissen Pierre-Emerick Aubameyang nach (Anm. der Redaktion: FIFA-Sprintgeschwindigkeit 96) und rannte dem gegnerischen letzten Verteidiger und dem Ball hinterher und anschließend mit dem Ball aufs leere gegnerische Tor zu – der Endstand war besiegelt – 4:2 – was für ein Ausrufezeichen des RFC! Danke an alle 25 mitgereisten Fans, die bis zuletzt die Mannschaft zum Sieg gepeitscht haben.
Startaufstellung:
01 Amos Postner, 45 Liam Hiscox, 32 Tomas Lima, 62 Vincent Moser, 24 Roland Schützenhofer, 06 Michele Malvestiti, 10 Florian Brugger, 07 Lukas Pachinger, 17 Elia Steidl, 19 Halil Özdek, 09 Markus Raunig
Wechsel:
42 Alex Plattner für Raunig (63.)
08 Valentin Zadrazil für Brugger (65.)
21 Michi Miętki für Özdek (71.)
Tore: