Nach der bitteren 2:5-Schlappe am vergangenen Spieltag gegen die DSG Billroth stand für den RFC eines fest: Eine Wiedergutmachung musste her! Da passte es gut ins Bild, dass mit dem bisherigen Tabellenschlusslicht California Rabbits ein Lieblingsgegner des RFC ins Hopsa-Stadion kommen sollte, konnte dieser doch in der Vorsaison zweimal bezwungen werden.
Der RFC begann so, wie es von einer Mannschaft, die auf Sieg spielt, erwartet wird. Nach nicht einmal drei Spielminuten stand es 1:0. Die äußerst spielfreudige RFC-Offensive hatte Außenverteidiger Schützenhofer mustergültig in Szene gesetzt, dieser schloss aus spitzem Winkel ebenso mustergültig ins kurze Eck ab – nämlich so schnell, dass der Rabbits-Schlussmann nur hinterherschauen konnte – und brach sich anschließend beim Torjubel, so glaubte man zumindest aus der Ferne, beinahe die Beine, indem er den heiligen Rasen des Hopsa-Stadions mit seinen Knien torpedierte. Dieser sehenswerte Treffer und der zum Glück doch glimpflich verlaufene Torjubel sollten aber nicht die einzigen Höhepunkte in der ersten Hälfte bleiben. Der RFC kombinierte weiterhin famos, sodass die gegnerische Offensive so gut wie gar nicht stattfand. Mittelfeld und Sturm erspielten sich Chance um Chance; stellvertretend für die Vielzahl an – zum Leidwesen des Verfassers dieser Zeilen – vergebenen Möglichkeiten soll hier der wunderbare Drehschuss von Elia Steidl genannt sein, der schon annähernd der Marke Lewandowski glich, außer des Umstandes eben, dass der Ball von der Stange abprallte und nicht den Weg ins Tor fand. An seinem Geburtstag hätte er sich diesen Treffer allemal verdient gehabt – aber vielleicht spart er sich diesen ja für eine Partie auf, in der gerade solche Tore den Unterschied machen können.
Tja, und wen braucht eine Mannschaft, wenn sie eine Halbzeit lang drückend überlegen ist, aber nur knapp in Führung liegt? Genau: den Captain! Dieser stand rund zehn Minuten nach Wiederanpfiff goldrichtig im Strafraum und schoss – der Ball wurde wohl noch abgefälscht – zum mehr als nur verdienten 2:0 ein. Dies sollte die Spiellaune des RFCs nur weiter intensivieren, der sich allerdings die Tore für die Schlussphase, als die Gastmannschaft auf volle Offensive umgestellt hatte, aufbewahrte. Özdek traf innerhalb von nur fünf Minuten zweimal, unterbrochen nur von einem abermals sehenswert herausgespielten Malvestiti-Treffer. Und vier Minuten vor Schluss durfte sich auch Miętki in die Torschützenliste eintragen: Er besorgte den auch in dieser Höhe absolut verdienten Endstand von 6:0. Damit fand der RFC sehr schnell wieder auf die Sieger-Straße zurück. Auch wenn der Gegner vielleicht nicht das Maß der Liga ist, so müssen auch derartige Spiele, will man weiterhin vorne mitmischen, erst einmal gewonnen werden.
Ähnliches gilt wahrscheinlich auch für die nächste Begegnung gegen die Auswahl der DSG Newroz, die die RFC-Truppe in der Vorsaison – ganz im Gegensatz zu California Rabbits – vor einige Schwierigkeiten stellte und einmal ganz unglücklich aussehen ließ. Aber die vergangene Saison ist vergangen und abgehakt – der Blick richtet sich nach vorne. Spielt die RFC-Elf so weiter, könnte diese Spielzeit allerdings unvergesslich werden. Ein guter Start mit 9 Punkten aus vier Spielen ist jedenfalls geschafft.
Startaufstellung:
01 Amos Postner, 45 Liam Hiscox, 62 Vincent Moser, 32 Tomas Lima, 24 Roland Schützenhofer, 10 Florian Brugger, 06 Michele Malvestiti, 08 Valentin Zadrazil, 17 Elia Steidl, 19 Halil Özdek, 09 Markus Raunig
Wechsel:
42 Alex Plattner für Steidl (56.)
21 Michi Miętki für Raunig (63.)
07 Lukas Pachinger für Brugger (63.)
77 Clemens Tauber für Zadrazil (70.)
Tore:
24 Roland Schützenhofer, 08 Valentin Zadrazil, 19 Halil Özdek (x2), 06 Michele Malvestiti, 21 Michi Miętki