RFC Neusimmering Fruehjahr2017 cover

 

Wer heute nicht den Weg ins Hopsastadion gefunden hat, ist selbst schuld. Bei schönstem Wetter fertigte der RFC die Gäste aus Neusimmering auf eine Art ab, die man in dieser Saison noch nicht gesehen hat. Der historisch anmutende Kantersieg war aber nicht alleine dem RFC zu verdanken. Die Gäste traten mit 10 Spielern an, die Mannschaft war mit der aus dem Hinspiel kaum zu vergleichen. Es gab viele gefährliche Situationen  - damit aus diesem Matchbericht aber kein epischer Roman wird, müssen wir uns leider auf die Tore beschränken.

Bereits in der 6. Minute stand Raunig nach einer flachen Ecke richtig. Der Ball sprang in Ping-Pong-Manier von einem Verteidiger zum nächsten, landete vor den Füßen unserer Nummer neun und diese musste nur noch abziehen – ein klassisches Raunig-Tor. In dieser Tonart ging es weiter. Drei Minuten später schnappte sich Liam Hiscox den Ball an der Mittellinie, setzt zum Solo an, nimmt drei, vier Gegenspieler auf der linken Seite auseinander und schiebt den Ball am Tormann vorbei ins Netz – 2:0 in der 9. Minute. In Minute 13. bekommt Fohsl, der heute über die rechte Seite stürmt, einen hohen Ball über die Abwehr und hebt ihn über den herausgelaufenen Tormann – 3:0 für den RFC, keine 15 Minuten gespielt. Es dauert ganze 10 Minuten, ehe wieder was passiert – Plattner setzt sich stark auf links durch, bringt den Ball in die Mitte, wo abermals Fohsl steht und nur den Fuß hinhalten muss – 4:0 (23.). Ein besonders Kunststück dann vom Zauberer von Öz in der 25. Minute – er stoppt einen Laufpass in Alexis-Sanchez-Stil (und natürlich mit Absicht!) mit dem Rücken, ehe er ihn trocken ins lange Eck schiebt – mit dem 5:0 geht es dann auch in die Pause.

Die Wildschweine kommen unverändert aus der Kabine und machen dort weiter, wo sie aufgehört haben. In der 52. Minute verwertet Raunig den Stangelpass von Liam zu seinem zweiten Tor und zum 6:0. Das war´s dann auch, für den zweifachen Torschützen, es kommt Broda ins Spiel. Die nächste Viertelstunde plätschert das Spiel vor sich hin, auch Neusimmering kommt ab und zu in die Hälfte des RFC, ohne jedoch wirklich gefährlich werden zu können. Einzig ein Freistoß, der mit Wucht und nicht ungefährlich in Richtung linkes Kreuzeck geht, erinnert Keeper Böhm (heute statt Postner im Kasten), warum er überhaupt die Handschuhe angezogen hat. Erst gegen Ende des Spiels macht sich der Kräfteverschleiß bemerkbar und der RFC kann erneut eine Offensivwelle starten. Den Beginn macht Fohsl in der 70. Minute – ein Laufpass in die Schnittstelle der Abwehr und unsere Nummer 55 läuft alleine aufs Tor zu. Er umkurvt den Gästekeeper, es kommt zur Berührung, aber Fohsl bleibt auf den Beinen und knallt den Ball zum 7:0 ins Netz. 

Dann ein besonderer Tausch – für Tripple-Hero Fohsl kommt Zadrazil ins Spiel und für Özdek die (temporär) zurückgekehrte Vereins-Ikone Flo Brugger. In Schweden hart an seinem Comeback gearbeitet, war es in der 75. Minute endlich so weit und die Nummer 10 des RFC nahm seine angestammte Position in der Mittelfeld-Zentrale wieder ein. Coach Zadrazil hatte sich richtig eingewechselt, den gleich mit der ersten Ballberührung sollte er zum Assistgeber werden. Seine Ecke verwandelte Außenverteidiger Schützenhofer trocken zum 8:0 (77). Zuvor war Broda in ein Kopfballduell mit dem Keeper gegangen. Die Gäste reklamierten auf Stürmerfoul, der Schiedsrichter entschied auf reguläres Tor. Damit waren die großen zwei Minuten des Roli Schützenhofer gekommen. Denn in der 77. Minute ist es erneut der Außenverteidiger, der ein Laufduell auf der linken Seite gewinnt, in den Strafraum zieht und den Ball mit der ihm typischen Gnadenlosigkeit ins Netz knallt – 8:0. In der 86. Minute tritt Brugger eine Ecke, gefühlvoll senkt sie sich auf den Kopf von Tauber, der bis dahin ohnehin nicht allzu viel zu tun hatte – damit steht es 10:0 und die berühmte Zweistelligkeit an der Anzeigetafel ist erreicht. Zadrazil setzt dann in der 88. Minute den Schlusspunkt. Eine Hereingabe von links nimmt er am Fünfer an und muss ihn nur noch am Tormann vorbei ins Eck schieben – 11:0 und damit das Ende des heutigen Torfestivals.

Kurz darauf ist Schluss. Natürlich hätte der RFC noch das ein oder andere Tor mehr schießen können, aber auch elf Tore sind nicht zu verachten. Heute ging viel auf, keine Frage, aber Gradmesser war die Partie keine, eher eine angenehme Ausnahme vom harten Liga-Alltag. Vielleicht ist es ganz gut, dass die Wildschweine mit solch einem Erfolgserlebnis in die Osterpause gehen können – in zwei Wochen wartet mit Bierstube ein anderes Kaliber. 

 

Startaufstellung: 

T Axel Böhm - 45 Liam Hiscox32 Tomas Lima77 Clemens Tauber24 Roland Schützenhofer - 33 Robert Kolerovic - 17 Elia Steidl19 Halil Özdek - 42 Alex Plattner09 Markus Raunig55 Christoph Fohsl

 

Wechsel:

74 Laurin Broda für Raunig (66.)

08 Valentin Zadrazil für Fohsl (75.)

10 Florian Brugger für Özdek (75.)

 

Tore:

09 Markus Raunig (x2), 45 Liam Hiscox, 55 Christoph Fohsl (x3), 19 Halil Özdek, 24 Roland Schützenhofer (x2), 77 Clemens Tauber08 Valentin Zadrazil 

 

Man of the Match:

55 Christoph Fohsl

Nicht nur bei uns zählt jeder Euro:

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