UnionJosefstadt RFC Herbst2016 Cover

 

Nachdem sich der RFC letztes Wochenende eindrucksvoll mit einem 4:2 Sieg zurückgemeldet hatte, wollte man heute das zweite Spiel in Folge gewinnen und die schwachen Leistungen der letzten Wochen gänzlich vergessen machen. Mit Josefstadt kam auch ein vermeintlich einfacher Gegner – doch es zeigte sich einmal mehr, dass in dieser Liga die Tabellenposition für ein direktes Duell bedeutungslos ist.

Zunächst die Aufstellung: statt dem verhinderten Fohsl räumte Captain Zadrazil im 4-1-4-1 als Sechser ab, während Schachner auf rechts verteidigte. In der Anfangsphase tat sich der RFC sichtbar schwer. Die Abstimmung zwischen Außenverteidiger und Flügel passte öfters nicht, was den Josefstädtern große Räume für gefährliche Flanken ließ. Postner klärte einige Male stark, ehe ein hoher Ball fast den Albtraum Wirklichkeit werden ließ. Eine Ecke wird geklärt, der Ball kommt postwendend retour, ein Josefstadt-Spieler nickt ihn ein – doch der Schiedsrichter entscheidet – wohl zu recht – auf abseits. Da das „Was wäre wenn“ bekanntlich ein Spiel für Verlierer ist, schüttelte sich der RFC nur kurz und kam bald darauf auch zu einigen guten Chancen. Hauptmann mit Lochpässen auf Raunig und Steidl, die jedoch am Keeper respektive am Bein des letzten Verteidigers scheiterten. Doch in der 30. Minute war es soweit. Manche meinen, es war ein Anfall brasilianischer Spielwut, andere machten den Vorabend verantwortlich, jedenfalls schnappte sich Tomas Ribeiro De Lima den Ball im eigenen Sechzehner und startete ein Solo, so klingend wie sein Name. Unser Legionär – einmal mehr Zeichen des starken, globalen RFC-Scouting-Netzwerks – sprintete bis zur Mittellinie, Pass auf Steidl, der seinerseits aufs Tor zog, dem mitgelaufenen Lima den Ball auflegte, mit einem Hacken ließ Lima die gesamte Defensive ins Leere laufen und schlenzt den Ball unhaltbar von der linken Strafraumecke ins rechte Kreuzeck – 1:0 für den RFC!

Jetzt wurde der RFC mutiger. Liam Hiscox setzt sich gut auf links durch, legt nach hinten ab, Hauptmann schießt direkt, der Tormann ist geschlagen, doch ein Abwehrspieler klärt auf der Linie. Das erlösende 2:0 fällt noch nicht und so geht es in einer offenen und ausgeglichenen Partie mit einer knappen Führung in die Pause. Nach jener übernimmt endlich der RFC das Ruder. Das Pressing funktioniert viel besser als in Hälfte eins, die Josefstädter werden schon in der eigenen Hälfte unter Druck gesetzt. Topchancen erarbeitete sich der RFC jedoch nicht – bis in die 60. Minute hinein. Hauptmann mit einem Pass auf Steidl, der zieht alleine mit gefühlten 100 km/h in Richtung gegnerisches Tor los. Vor dem Tor legt er noch einmal quer und der Josefstadt-Verteidiger erbarmt sich diesem Lehrbuch-Konter und schiebt den Ball schnörkellos am eigenen Tormann vorbei ins Netz – 0:2! Raunig wäre wohl auch noch da gewesen. Jedenfalls war das Spiel jetzt gekippt – Josefstadt wirkte entmutigt, ihre Angriffe endeten meist bereits in den Ansätzen. Nur noch ein gefährlicher Freistoß sollte auf das RFC-Tor kommen, der wurde dafür spektakulär getreten, über die Mauer, scharf ins linke Eck – doch Postner ist mit einem Wahnsinnsreflex zur Stelle, fliegt durch die Luft als wäre er Felix Baumgartner (nur in zivilisiert) und haut den Ball raus.

In der 70. Minute hat es sich dann ausgezaubert für den Zauberer von Öz, er muss verletzt runter und der junge Prückler kommt ins Spiel. Jetzt ist der RFC klar feldüberlegen, auch wenn die großen Torchancen fehlen. In der 78. kommt dann noch Reither für Hauptmann, und der sollte die Frostbeulen, die er sich auf der Bank geholt hatte, schnell abschütteln. Bereits einmal hatte er mit einem Fernschuss am gegnerischen Kasten angeklopft, ehe er in der 87. Minute seine starke Schusstechnik unter Beweis stellte. Am Strafraumrand abgezogen, leicht abgefälscht, via Innenstange unhaltbar ins Tor – 3:0 und gleichzeitig der Endstand. Steidl läuft nach einem Konter noch einmal allein auf das gegnerische Tor zu, doch der Tormann kann parieren.

Kurz darauf war Schluss und der RFC feierte seinen zweiten Sieg in Folge. Diesmal war das Glück und die individuelle Stärke auf Seiten des RFC, der sich in einer offenen Partie vor allem wegen der zweiten Halbzeit dann doch verdient durchsetzt. Das Pressing war stellenweise zu inkonsequent und auch der Abschluss könnte noch ein wenig kaltschnäuziger werden, aber solche schwierigen Spiele wurden bis jetzt nie gewonnen – also positiv zu sehen, dass sich der RFC das nötige Glück nach wie vor erarbeiten kann. Jedenfalls sind die Wildschweine auf dem richtigen Weg und in den letzten zwei Spielen ist definitiv noch alles möglich – bleiben Sie dran!

 

Startaufstellung: 

01 Amos Postner - 45 Liam Hiscox, 77 Clemens Tauber, 32 Tomas Lima15 Michael Schachner - 08 Valentin Zadrazil - 06 Maximilian Hauptmann19 Halil Özdek - 22 Declan Hiscox, 09 Markus Raunig, 17 Elia Steidl

 

Wechsel:

90 Philipp Prückler für Özdek (70.)

29 Fabian Reither für Hauptmann (78.)

 

Tore:

32 Tomas Lima, Eigentor, 29 Fabian Reither

 

Man of the Match:

32 Tomas Lima

Nicht nur bei uns zählt jeder Euro:

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