RFC DeportivoNational Fruehling2016 cover

 

Mit vier Punkten aus zwei Spielen im Gepäck ging die Reserve in die dritte Partie der Rückrunde. Deportivo National hatte es an einem sonnigen Samstagnachmittag in die Hopsagasse verschlagen, ein Gegner gegen den man sich durchaus Chancen ausrechnete.

Im Vergleich zur zufriedenstellenden Partie der Vorrunde schlichen sich nur wenige Veränderungen in die Startaufstellung: Sticher ersetzte Broda im Mittelfeld, Miętki übernahm Popps Flügelspiel und Polly ersetzte Kerschbaum an der Spitze. Auch für ihn eine Überraschung. Doch so starteten die Reservisten nicht in die Partie. Steinmetz verpasste, aus logistischen Gründen, die erstenRFC DeportivoNational Fruehling2016 1 Minuten, weshalb Polly doch auf seiner angestammten Position, in der Innenverteidigung, ins Spiel finden durfte; Hofer spielte links, aber nur die ersten 5 Minuten. Bereits in der Anfangsphase zeigte sich, was Coach Hagen vermutet hatte: Vor allem durch lange Bälle waren die Gäste gefährlich. Immer wieder wurde das Mittelfeld überflankt, und die Innenverteidiger mussten versuchen in höchster Not zu klären. Damit hatten die Wildschweine gerechnet, zeigten trotzdem nicht die notwendige Sicherheit und da Inkonsequenz offensichtlich Thema des Tages war brachte auch die Offensive wenig zustande. Trotz guten Vorstößen der Flügel und gutem Aufbauspiel im Zentrum war es Sticher aus einiger Entfernung, der den ersten Schuss für unser Team abgab. In Minute 17 (vermutlich, siehe später) dann der Schock: Wieder verzweifeltes Rauspuffen der gegnerischen Abwehr, Royal Rainer bringt den Ball nicht wirklich weg, und Camilo Castillo netzte zum 1:0 für die Gäste. Gegen den Spielverlauf und doch hatte man es als routinierter Reserve-Fan beinahe kommen sehen. (Camilo Castillo erhielt übrigens an diesem Tag den Gerd-Rammler-Preis für den besten Namen der Partie.) Danach deutete alles auf einen für die Reserve leider nur zu typischen Spielverlauf hin. Ein unnötiges Gegentor, hadern mit dem Schicksal, geringe Konzentration...in solchen Situationen fingen sich unsere Jungs schon oft bittere Gegentore ein.

Das konnte nicht gut gehen – ging aber gut. Minute 31 (vermutlich): Polly, der allzu gut weiß wie unangenehm es für Innenverteidiger sein kann, wenn man plötzlich vom Stürmer unmotivert angegangen wird, tat genau das, luchste dem Kapitän der Gegner den Ball an der Strafraumgrenze ab, lief Richtung Tor und schob, erstaunlich kaltschnäuzig, zum 1:1 Ausgleich ein. Ein Ruck ging durch das Team, Kampfgeist und Siegeswille kamen wieder auf. An dieser Stelle sei kurz erwähnt, dass diese Schilderungen im Widerspruch zum offiziellen Spielbericht des WFV stehen. Der Autor berichtet nach bestem Wissen und Gewissen und vermutet, dass Schiedsrichter Ebersteiner es nach dem Spiel so eilig hatte, dass für Details wie Torfolge keine Zeit blieb. Zurück ins Spiel: Der RFC nach dem Ausgleich am Drücker. Vor allem Sticher erwies sich als Schlüsselfigur, indem er seine zahlreichen Balleroberungen stets mit viel Übersicht in gefährliche Aktionen unsererseits umwandelte. So auch in Minute 40: Sticher kämpft, schickt den loshirschenden Miętki, der rennt der Abwehr davon und überlupft den gegnerischen Torwart gefühlvoll - 2:1, Spiel vorerst gedreht, moralisch bleibt da kein Wunsch offen. Kurze Zeit später ging es in die Kabine.

Die zweite Halbzeit begann mit vollem Elan auf beiden Seiten: Deportivo wollte doch noch zumindest einen Punkt aus dem Hopsastadion entführen, während die Hausherren versuchten den Sack zu zu machen. Offensive Gefahr strahlten hierbei wieder RFC DeportivoNational Fruehling2016 2und wieder die Flügelflitzer Prückler und Miętki aus, so zum Beispiel in Minute 60, als Miętki nach starkem Durchmarsch links den Abschluss nur knapp neben das Tor setzte. Der Siegeswille der Gäste zeigte sich besonders im aktiven Handeinsatz, etwaigen Tritten und überhaupt robustem Auftreten der Verteidiger und Mittelfeldspieler. Auch in Minute 70: Sticher tritt einen Freistoß gefühlvoll in den Torraum, wo Polly vom gegnerischen Innenverteidiger proaktiv dabei unterstützt wird, dem Gravitationsfeld zu folgen. Von einem Elfmeterpfiff oder generell vom am Boden liegenden Polly wollte der Schiedsrichter nichts wissen. Vielleicht versuchte er in diesen Augenblicken sich an die Torreihenfolge der ersten Halbzeit zu erinnern, oder er dachte Polly sei doch gar nicht mehr am Spielfeld (wie laut WFV-Bericht). Sei es drum, Polly setzte seine Wut über den nicht gegebenen Elfer in seine sprichwörtliche „Konsequenz“ um, und foulte im Gegenzug einen gegnerischen Verteidiger, was mit gelb bedacht wurde, oder? Nein? Der Spielbericht des WFV sagt nein. Na gut, dann also nicht. Trainer Hagen beschloss daraufhin 25 Minuten in die Vergangenheit zu reisen um Joker-Stürmer Moser statt Polly zu bringen. Bei der Gelegenheit brachte er auch Reither für den Führungstrefferschützen Miętki, was sonst bis zur 75 Minute niemand bemerken sollte. Ich kenn mich jetzt langsam nicht mehr aus. Gegen Ende wurde das Desinteresse des Mannes in Schwarz augenscheinlich, beispielsweise als je ein Spieler beider Mannschaften an der Mittellinie zusammenkrachten, beide schreiend zu Boden gingen und trotzdem kein Pfiff zu hören war. Außerdem begann circa zu diesem Zeitpunkt die gegnerische Nummer 9 durch diverse harte bis dreiste Fouls zu bitten vom Platz gestellt zu werden. Eine Bitte, der der Schiedsrichter Ebersteiner erst in der 90. Minute mit der zweiten gelben Karte nachkam.

Am Ergebnis änderte all dies aber nichts mehr. Die Reservisten des Royal Rainer FC gewannen 2:1 gegen Deportivo National, sind weiter mitten im Rennen um den zweiten Platz und konnten sich im Anschluss noch über einen beeindruckenden Sieg der Kampfmannschaft freuen, aber das ist eine andere Geschichte…

 

Startaufstellung: 

T Axel Böhm12 Moritz Steinmetz35 Paul Mühlgassner25 Georg Hofer50 Markus Leonhardsberger11 Florian Kodritsch02 Robert SahlenderPhilipp Prückler16 Alexander Sticher21 Michi Miętki03 Denis Polly

 

Wechsel:

29 Fabian Reither für Miętki (75.)

31 Clemens Moser für Polly (75.)

74 Laurin Broda für  (80.)

 

Tore:

03 Denis Polly21 Michi Miętki

Nicht nur bei uns zählt jeder Euro:

The One and Only:

Für die perfekte Harmonie: