Nach dem 4:1 beim Rückrundenauftakt daheim gegen Los Andes wartete eine vermeintlich schwierigere Aufgabe für die Reserve, konnte man Deportivo National in der Hinrunde daheim nur knapp durch einen Last-Minute-Treffer von Sticher mit 2:1 bezwingen. Mit nun 6 Punkten Vorsprung auf die 4 Zweiplatzieren (unter anderem auch auf Deportivo) hatte man zwar einen beruhigenden Polster, man war sich aber auch klar, dass eine Niederlage die Tabellenkonstellation wieder offener gestalten würde. Im Vergleich zur letzten Woche gab es 4 Änderungen: Statt KM-Hero Reither spielte Schmidsberger neben dem (seit letzter Woche) bekennenden Kronika-Fan Hofer in der Innenverteidigung. Die beiden 6er waren diesmal Bottesch und Sticher, weil die Beamten an der ungarischen Grenze Kodritsch und Jaros nicht sofort einreisen lassen wollten. Durch einen Fauxpas von Prückler, auf den hier nicht näher eingegangen wird, durfte Lukas Popp diesmal von Beginn an am linken Flügel ran. Zu guter letzt durfte der Mann des letzten Spiels, Ettrich, diesmal im Sturm spielen, weil Vincent Moser an diesem Wochenende an seiner alpinen Karriere feilte.
Eines sei vorweg gesagt, wer nicht zuschauen war, der verpasste womöglich die beste erste Halbzeit, die eine RFC Reserve jemals gespielt hatte. Durch ein atemberaubendes Pressing von Ettrich, Sahlender, Popp und Mietki (richtig, sogar der!) wurde der Ball ein ums andere Mal in der gegnerischen Hälfte gewonnen. So dauerte es auch nicht lang, bis die Gäste in Führung gingen – Ballverlust von Deportivo, Sticher fasst sich ein Herz und versenkt den flatternden Ball sensationell aus 25 Meter, ein mehr als verdientes 1:0. In dieser Tonart ging es weiter, man scheiterte aber vor dem Tor an den eigenen Nerven. Aber selbst bei so einer dominanten Spielweise durfte das obligatorische Gegentor nicht fehlen. Ein schlampiger Rückpass von Schmidsberger wird vom Stürmer abgefangen und so stand es 1:1. Da wussten die Gegner selber nicht, wie sie das schafften. Das war aber auch schon der einzige Fehler, vor allem Schmidsberger ließ in der restlichen Partie nichts mehr anbrennen.
So dauerte es keine Viertelstunde, bis sich Trainer Schützenhofer über das 2:1 freuen konnte, vor allem deswegen, weil Ettrich, die „Notlösung“ im Sturm, jenes erzielte. Damit zeigte er, dass das bei weitem keine Notlösung, sondern eine weitere potenzielle Waffe in der Offensive, ist. Denn das Zusammenspiel zwischen Ettrich. Mietki, Popp und Sahlender im letzten Drittel war mehr als sehenswert. Und doch war es eine Ecke in der 45. Minute, die das 3:1 brachte, und wieder war es Ettrich, diesmal per Kopf. Mit diesem Ergebnis ging es auch in die Pause.
Der Gegner probierte nochmal frischen Wind in seine nicht vorhandene Offensive zu bringen per Doppelwechsel, doch gegen die bombensichere RFC-Defensive gab es kein Durchkommen. So gab es auch in der zweiten Halbzeit quasi nur Action vor dem Tor von Deportivo National. Nur 10 Minuten nach Wiederanpfiff dachte sich Sahlender, dass es mal nett wäre auch aus dem Spiel heraus zu treffen (Anm. d. Red.: Seine bisherigen 3 Saisontreffer waren alles sicher verwertete Elfmeter) – mit einem Schuss aus 20 Meter traf er in Sticher-Manier zum 4:1, spätestens jetzt war der Drops gelutscht, wie Thalinger sagen würde. Gleich danach kam Kodritsch für Sticher. Keine zwei Minuten später stand es bereits 5:1, ein schöner Pass von Ettrich auf Mietki und ein sehenswerter Abschluss ins lange Eck bescherten dem Polen seinen 9. Saisontreffer.
Ettrich und Sahlender, die überragend an diesem Tag waren, bekamen dann auch ihre wohlverdiente Pause, Jaros und Neussner kamen in die Partie. Kurz darauf kam auch Steinmetz für Popp am linken Flügel. Ab dann bekamen die Fans des RFC noch 10 actionreiche Minuten, beginnend mit einem Foul an Steinmetz. Der Elfmeterpfiff war die logische Konsequenz. Da Sahlender schon ausgewechselt war, bekam Mietki die Verantwortung. Die Chance auf Treffer Nummer 2 in dieser Partie ließ er sich nicht nehmen. Drei Minuten danach gibt es Ecke nach einer schönen Aktion von Neussner. Mietki trítt die Ecke und…der Ball ist im Tor! Keiner wusste so richtig, wie das passiert ist, das Tor wurde jedenfalls Mietki gegeben. Damit war der lupenreine Hattrick perfekt. Damit war aber noch nicht Schluss: in der 80. Minute verwertete der Goalgetter einen Zuckerpass von Bottesch ohne Mühe, damit steht er nun bei 12 Treffern. Mit einem unfassbaren Ergebnis von 8:1 endete der Schlager der 9. Runde.
Man weiß nicht so genau, wieviel dieses Ergebnis wert ist, war der Gegner so schwach oder der RFC so stark? Etwas von beiden wird es wohl gewesen sein, stand Deportivo bestimmt nicht ohne Grund ex aequo auf Platz 2 vor der Partie. Aber eines ist klar: Die restlichen Gegner können gewarnt sein, der RFC will seinen Traum leben und immer weitersingen…JA, WIR SIND DIE RESERVISTEN!!!
Startaufstellung:
T Phillip Wachter - 14 Vinzenz Moser, 26 Emil Schmidsberger, 25 Georg Hofer, 50 Markus Leonhardsberger - 16 Alexander Sticher, 04 Fabian Bottesch - 18 Lukas Popp, 21 Michi Mietki, 02 Robert Sahlender - 99 Rupert Ettrich
Wechsel:
11 Florian Kodritsch für Sticher (55.)
12 Moritz Steinmetz für Popp (65.)
75 Daniel Jaros für Sahlender (65.)
13 Bernhard Neussner für Ettrich (68.)
Tore:
16 Alexander Sticher, 99 Rupert Ettrich (x2), 02 Robert Sahlender, 21 Michi Mietki (x4)
Man of the Match:
